Karl Krause und der KGV Leipzig-Sellerhausen e.V.
Der Fabrikant Karl Krause gründete im Jahr 1873 / 1874 zwischen der Theodor-Neubauer-Str. und der Zweinaundorfer Str. eine Fabrik zur Herstellung von Maschinen für das Druckereigewerbe.
Bereits 1880 beschäftigte er 168 Mitarbeiter in seiner Fabrik. Die Familien dieser Mitarbeiter wohnten größtenteils in der näheren Umgebung, so dass sich Krause dafür einsetzte, durch den Bau von sozialen Einrichtungen wie z.B. Küchen‑, Wasch- und Baderäumen sowie einer Arbeiterbibliothek, das Betriebsklima seiner Belegschaft hoch zu halten. Es lag ihm am Herzen, dass seine Mitarbeiter über mehrere Generationen gut versorgt waren. Er erkannte, dass nur ein glücklicher und sorgenfreier Mitarbeiter ein guter Arbeiter sei.
Er gründete u.a. auch den Karl-Krause-Gesangsverein und organisierte für seine Mitarbeiter, aber auch für die Bewohner der näheren Umgebung kulturelle Feierlichkeiten und Veranstaltungen.
So ist es verständlich, dass er bei all dem sozialen Engagement 1892 an der heutigen Theodor-Neubauer-Str. unbebautes Land aufkaufte und Spielplätze und Familiengärten errichten ließ. Die Parzellen waren einfach gehalten, mit einem Zaun versehen und mit einem einheitlichen Typ von Laube ausgestattet, der uns heute bekannten Karl-Krause-Laube. Diese diente lediglich der Unterstellung der Arbeitsgeräte seiner Mitarbeiter. Diese einfache Ausführung einer Laube hat sich über viele Jahre durchgesetzt. Eine der ersten Lauben stand im KGV Leipzig-Sellerhausen e.V.
Unser Verein hat vor einigen Jahren eine dieser Originallauben (aus dem Jahr 1920) aufwendig restauriert. Sie ziert heute unseren Haupteingang und weist den Besuchern den Weg in unseren Verein.